Workshop am 27.02.2016: Dyskalkulie erkennen und richtig behandeln

Am Samstag, dem 27.02.2016 findet ein Tagesworkshop statt, zu dem wir Lehrer, (Ergo-)Therapeuten und alle, die an einer wirkungsvollen Behandlung von Dyskalkulie interessiert sind, einladen möchten. Sie werden dabei folgendes lernen:

Hier können Sie sich zum Workshop Dyskalkulie anmelden. Das Anmeldeformular bitte unterschrieben an uns zuschicken/mailen/faxen.

 

Wie schreibt man Wörter richtig, die man nicht verlängern kann

Hilfe bei der Richtigschreibung von Wörtern ohne Verlängerungsmöglichkeit

Schüler mit Rechtschreibschwierigkeiten wissen oft nicht, wie sie Wörter mit schwer identifizierbaren Konsonanten richtig verschriften sollen. Es gilt auch für die harten und weichen Konsonanten, vor allem, wenn es dafür keine Verlängerungsmöglichkeiten gibt.

Nachfolgend einige Strategien und Hilfestellungen für die Schüler zum Einprägen der richtigen Schreibweise zum Fugen-t.

Zum Fugenelement t (Fugen-t)

Mit der Nachsilbe –lich kann ein Nomen oder Verb zum Adjektiv umgeformt werden. Diese Nachsilbe wird dabei an den Wortstamm oder an das Wort rangehängt.

Beispiele: Glück – glücklich, wirken – wirklich, Schreck – schrecklich.

Wenn das Wort jedoch mit en endet, so wird zwischen dem Wort und der Nachsilbe lich ein t eingefügt. Dieses eingefügte t nennt man auch Fugen-t, denn es wird an der Grenze (Fuge) zwischen dem Wort und der Nachsilbe –lich eingefügt.

Beispiele:

– Wesen + t + lich = wesentlich

– hoffen + t + lich = hoffentlich

– Namen + t + lich = namentlich

– eigen + t + lich = eigentlich

Die einzige Ausnahme bildet das Wort morgendlich.

Eine optische Stütze zum Merken der richtigen Schreibweise des Fugen-t bieten bildliche Darstellungen des Wortes. Es gibt dafür einige Möglichkeiten. Beispiele dazu sehen Sie unten.

© Legatrain, Dr. Nina Hellwig, Oktober, 2015, Bilder Xenia Fabian

hoffentlich eigentlich ordentlich

 

Richtig schreiben lernen, aber wie?

Zur Therapie der Rechtschreibstörungen bei legasthenen Kindern.

Richtig schreiben lernen heißt die orthographische Ordnung und die Regelbildung zu erkennen. Das bedeutet für den Schüler folgendes:

1. Er muss lernen, die Unterschiede von der Sprech- und Schreibweise zu erkennen

Beispiele:

  • Im Wort Laub wird der Auslaut als [p] gesprochen jedoch als [b] verschriftet.
  • Im Wort Reis wird der Auslaut als [s] wie in Straße gesprochen aber als [z] wie in sieben verschriftet.
  • In den Wörtern leer /[leːɐ̯]/, Bär /[bɛːɐ̯]/ hört man kein [r] am Ende, jedoch wird der Buchstabe geschrieben.
  • Die Schwa-Laute werden unterschiedlich gesprochen, gehört und verschriftet, z.B. [er] und [el] am Ende des Wortes (bitter, gesprochen <bita>, Deckel, gesprochen <Dekl>)
  • Den vokalisierten r-Laut hört man in den Wörtern wie Arzt, wird oder Herd nicht.

2. Er muss folgende Regeln der Rechtschreibung kennenlernen und einhalten:

  • zur Groß- und Kleinschreibung
  • zur Wortverlängerung bei harten und weichen Konsonanten
  • zur Dehnung und Doppelung
  • zur Ableitung (ä von a, äu von au)
  • zur Fremdwortschreibung
  • zum Satzzeichensetzen
  • zur Getrennt- und Zusammenschreibung
  • die Trennregeln

3. Er muss die Schreibvarianten des [ʃ]-Lautes (spielen, Schere), des [f]-Lautes (fahren, Vogel, Physik), des [s]-Lautes (fliesen, fließen) erlernen.

4. Er muss die Varianten der Verschriftung der gedehnten Vokale (sagen, Fahne, Haar für den [a:]-Laut) verinnerlichen.

5. Er muss lernen bei gleichklingenden Wörtern (Homophone) die unterschiedliche Schreibweise zu akzeptieren, wie z.B. bei mahlen/ malen, Lied/ Lid, Waise/ Weise.

Die Schüler müssen eigene Lernwege zur Fehlervermeidung und -behebung entdecken und einhalten.

Der Legasthenietherapeut leitet das rechtschreibschwache Kind an und vermittelt die zum Kind passenden, richtigen Lernstrategien.

Zum Beispiel kann das deutliche Mitsprechen beim Schreiben sehr nützlich sein.

Auch mit Hilfe von Wortbildern lassen sich orthographische Muster aufbauen, die von dem Langzeitgedächtnis übernommen und abgespeichert werden können.

Sehr wichtig ist dabei, das Kind, das eine Rechtschreibstörung (Legasthenie) aufweist, angemessen zu motivieren. Dafür müssen bestimmte pädagogisch-therapeutische Vorgehensweisen eingesetzt werden. Eine davon ist es, Bilder in das Wort reinmalen lassen.

 

Beispiel zur bildhaften Darstellung des Wortes Miene (Gesichtsausdruck).

miene-wortbild

 

 

 

 

 

 

© Dr. Nina Hellwig Erlangen 2015

Was verstehen wir unter einer Dyskalkulietherapie?

Dies ist der 3. Teil der Reihe: Schwerpunkte der Legasthenie- und Dyskalkulietherapie

Teil 3: Therapie der Rechenstörung

Eine erfolgreiche Dyskalkulietherapie bei den Schulkindern nach der Legatrain-Methode beinhaltet das hantierende Lernen, das als eine besondere Therapietechnik zu verstehen ist und dem rechenschwachen Kind einen besonderen Zugang zu bestimmten mathematischen Grundlagen verschafft, denn das konkret Erlebte und selbst Erarbeitete kann besser verinnerlicht und in das Langzeitgedächtnis übernommen werden. Das entspricht auch dem Konzept zur Entwicklung mathematischer Fähigkeiten, das von den bekannten Psychologen und Pädagogen Piaget, Aebli und Brunner stammt und in bestimmten Stufen verläuft:

  • aktional – Erfassung von Sachverhalten durch eigene Handlungen

  • ikonisch – Erfassung von Sachverhalten durch angeschaute oder vorgestellte Bilder

  • symbolisch – Erfassung von Sachverhalten durch verbale Mitteilung und/oder mathematische Zeichensysteme (vgl. z.B. Grevsmühl, 1995).

Das bedeutet fur die pädagogische Therapie einer Rechenstörung, dass eine Vernetzung von ausreichend vielen konkreten mathematischen Handlungserfahrungen sowie deren graphischen Darstellung und Versprachlichung stufenweise erfolgen soll.

Wichtig dabei ist, dass die Materialien und Übungen, die vom Therapeuten angeboten werden, viel Raum für das eigene Handeln anbieten und auch gleichzeitig bestimmte Wahrnehmungsbereiche sowie die Aufmerksamkeit fördern.

Auf diese Art können das fürs Rechnenlernen sehr wichtige beziehungslogische und mehrgleisige Denken und somit auch die systemischen und entwickelnden Denkprozesse gefördert werden.

Die Dyskalkulietherapie umfasst die Arbeit an:

  • der Mengenerfassung
  • der Mengeneinschätzung
  • der Invarianz
  • der Zahlzerlegung
  • den Zahlenbildern
  • den Operationssymbolen (+/ – u.a.)
  • den Rechenoperationen
  • an den Zählfertigkeiten
  • an dem Größenvergleich
  • an dem Transkodieren – Übertragung aus der Wortform der Zahl in die arabische Form (drei → 3) und umgekehrt
  • an dem schriftlichen Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren
  • an dem Lösen von Textaufgaben
  • an dem Verständnis des Dezimalsystems
  • an dem Regelverständnis

Wird die Therapie unter Beachtung des Leistungsstandes und der individuellen Lernvoraussetzungen nach bestimmten Therapieregeln, wie kleinschrittiges, systematisches Vorgehen, Kontinuität, ständiges Wiederholen etc. durchgeführt, so ist zu erwarten, dass das rechenschwache Schulkind seine mathematischen Leistungen weitgehend verbessert.

© Dr. Nina Hellwig, Erlangen, November 2014

Wahrnehmungstraining Workshop am 29.11.2014

Am 29.11.2014 findet ein praxisorientierter Tagesworkshop statt für Lehrer, Logopäden, (Lern- und Ergo)therapeuten , sowie alle, die beruflich oder privat mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, die von einer Legasthenie  oder  Dyskalkulie betroffen sind und/oder Konzentrations- oder Wahrnehmungsprobleme haben. Der Workshop wird von Frau Dr. Nina Hellwig geleitet.

Sie können dabei folgendes lernen:

  • Kurzer theoretischer Input zur Bedeutsamkeit des Wahrnehmungstrainings
  • Das Trainieren der Wahrnehmung als grundlegender Bestandteil der Legasthenietherapie
  • Übungen und Materialien zur Wahrnehmungsförderung nach der Legatrain-Methode

Im Laufe der 15 jährigen praktischen Arbeit mit Legasthenikern und Dyskalkulikern haben wir zahlreiche eigene Wahrnehmungsübungen entwickelt, die wir gerne an Kollegen weitergeben möchten.

Hier können Sie sich zum Workshop anmelden.
Das ausgefüllte Anmeldeformular bitte an uns zuschicken/mailen/faxen oder mitbringen. Falls Sie einen Kollegen oder eine Kollegin mitbringen, bekommen beide 10% Rabatt.

Insgesamt bieten wir jedes Schuljahr vier Workshops an. Die Fortbildungen richten sich an Lehrer, Erzieher, Lerntherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden etc.  Sie finden jeweils Samstags von 10.00-17.15 statt in unserem Seminarraum in der Hauptstraße 64 in Erlangen.

 

Fernausbildung zum Legasthenie- und Dyskalkulietherapeuten

Ab sofort ist die Anmeldung zu unserem Fernkurs „Grundkompetenz in Legasthenie- und Dyskalkulietherapie“ möglich!
Die Erstellung der Lehrbriefe und die Zertifizierung haben zwei Jahre in Anspruch genommen. Wir freuen uns, Ihnen das Wissen und die Erfahrung aus 15 Jahre praktischer Tätigkeit jetzt auch in dieser Form vermitteln zu können.

Alle Infos dazu, inklusive Infobroschüre, Prüfungsordnungen und Ausbildungsvertrag finden Sie zum Download unter „Fernausbildung„.

Wir haben die Zugangsvoraussetzungen relativ locker gestaltet, damit möglichst viele in den Genuss dieser wissenschaftlich fundierten lerntherapeutischen Ausbildung kommen können. Die Zugangsvoraussetzungen stehen in §1 des Ausbildungsvertrages (hier zum Download).

Eine Förderung über die Arbeitsagentur in Form eines Bildungsgutscheins ist möglich.

 

 

Legekarten und Mindmaps zur Förderung der Rechtschreibung

Seit kurzem bieten wir Lernmaterial, das sich in den Legatrain Praxen bewährt hat, auch zum Bestellen an. Sie finden die Produkte im Shop des Legatrain Verlags unter www.legatrain-verlag.de

Für Ihre erste Bestellung dürfen Sie gerne den Gutscheincode „zehnprozent“ nutzen, um 10% Rabatt auf den Bestellwert zu bekommen.
Einige Produkte sind als Download verfügbar, diese bekommen Sie nach der Bezahlung per PayPal sofort per E-Mail zugeschickt.Mappe_Cover-klein