Frau Prof. Dr. Trauzettel-Klosinski hat bei einem Vortrag beim Landesverband Legasthenie Baden-Württemberg im Februar 2012 zu diesem Thema referiert.
Nicht jede Lese-Rechtschreibschwäche ist eine echte Legasthenie.
Manchmal liegt die Ursache in einer Sehstörung. Dann handelt es sich um eine okuläre Lesestörung. Als Ursachen kommen in Frage: Fehlsichtigkeiten (Kurz-, Weitsichtigkeit),
Akkommodationsstörungen, gestörtes beidäugiges Sehen oder sensorische Defizite). Die Behandlung der vom Auge verursachten Störung, oft durch eine Brille, kann dann die
Lesestörung beseitigen.
Anders ist es bei Erkrankungen der Augen, die als Zusatzdiagnosen bei der echten Legasthenie auftreten können: Fehlsichtigkeiten, Schielen, Farbsinnstörungen, usw. Sie treten dann parallel, aber nicht ursächlich auf, und hier kann dann die augenärztliche Therapie die Lesestörung nicht beseitigen.
Gelegentlich kann es zu psychogenen Sehstörungen aufgrund der Legasthenie kommen.
Eine augenärztliche Abklärung ist auf jeden Fall angezeigt, um die besten visuellen Voraussetzungen für das Erlernen von Lesen und Rechtschreiben zu schaffen.
Link: Ophtalmologische Aspekte