Dyskalkulie wird als eine genetisch bedingte angeborene Entwicklungsstörung im Bereich des Rechnens angenommen, die in der 10. Fassung der „International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems“ (ICD) von WHO (Weltgesundheitsorganisation) auch als Störung der arithmetischen Fertigkeiten genannt und wie folgt definiert wird: „Diese Störung besteht in einer umschriebenen Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.“
Der Begriff Dyskalkulie lasst sich, übersetzt aus dem Lateinischen, wie folgt ableiten. Die Vorsilbe dys bedeutet schwer, schwierig; calculus — Rechensteinchen für den Abakus. Das betroffene Kind hat soeben Schwierigkeiten mit den Rechenoperationen umzugehen.
Kinder mit einer Rechenstörung (Dyskalkulie):
- können keine räumlichen Beziehungen erfassen
- können kleinere Mengen nicht überschauen, ohne abzählen zu müssen
- verwechseln rechts/links, oben/unten, hinten/vorn
- können schlecht mit Zeitangaben umgehen
- verwechseln Begriffe wie mehr/weniger, das Doppelte/die Hälfte
- beherrschen weder Stellenwerte noch Zahlenaufbau
- haben Schwierigkeiten bei Zehner-, Hunderter-, Tausenderübergängen
- verwechseln Ziffern (4/5 oder 6/9) bzw. schreiben sie seitenverkehrt
- können mit Rechenoperationen nicht richtig umgehen. Sie addieren statt zu multiplizieren, bzw. subtrahieren statt zu addieren
Als Folge können psychische Probleme auftreten, siehe Legasthenie
Eine Aufzählung der Therapie-Inhalte für Dyskalkulie bei Grundschulkindern:
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die Zehnerübergänge (rechnerisch anstatt zählend)
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die Zahlverdrehung bei Zehnerzahlen (logisch einsichtig machen / abstellen)
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das kleine Einmaleins (beziehungslogisch anstatt serielles Auswendiglernen)
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das Zehnersystem (Abakusdenken / handelnd entwickeln)
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das Zehnersystem als Ganzes in der Vorstellung verfügbar machen
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große Zahlen im Zehnersystem und anderen Systemen begreifen
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die Grundrechenarten + / – / x / : / ganzhirnig überlernen
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Maße-, Gewichte-, Zeitumwandlungen anschaulich, systemisch, beziehungslogisch begreifen und anwenden lernen
- Textaufgaben vom Text befreien, Lösungswege erkennen und sinnvolle Form der schriftlichen Darstellung erlernen.
- Der Grundgedanke des Gleichungsrechnens ist nicht vorhanden