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Video: Der Buchstabe b und die Selbstlaute

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Dieses Video wurde von einem Schüler, der die 9. Klasse eines Gymnasiums besucht, erstellt. Es ist als Hilfe für Schüler mit einer Rechtschreibschwäche (LRS)
oder Legasthenie (Rechtschreibstörung) gedacht.
Zum Unterscheiden von harten und weichen Konsonanten, wie z.B. b und p im Auslaut,
muss zum Wort ein verwandtes gesucht werden, so dass dem Konsonant ein Vokal (in der Regel e oder i) folgt. Beispiel: Staub – staubig, Kolb – Kolbe, Raub – Räuber.
Das gilt auch für andere schwer von einander unterscheidbare Konsonanten.

LRS oder Legasthenie

Aus den tglichen Gesprchen mit Eltern und Lehrern wird es deutlich, dass die meisten die Begriffe wie LRS und Legasthenie synonym verwenden.

Zwischen diesen Begriffen ist jedoch zu unterscheiden.

Legasthenie

Legasthenie oder Dyslexie ist eine Lese und/ oder Rechtschreibstrung, die entwicklungsbiologisch und zentralnervs begrndet ist und durch eine genetische Veranlagung in den meisten Fllen entsteht. Einige Bereiche der Wahrnehmung, wie z.B. die visuelle oder auditive Differenzierung, Serialitt oder Gedchtnis weisen bei Betroffenen erhebliche Mngel auf. Deshalb kommt es oft bei Schlern mit einer Legasthenie zu Buchstabenverwechslungen, -auslassungen, -verdrehungen etc. Sie knnen weder die Lnge des Vokals noch die harten von weichen Konsonanten unterscheiden.
Die Wortbilder knnen sie sich nicht merken und dementsprechend beim Lesen oder Schreiben richtig abrufen. Es kommt z.B. beim Schreiben zu zahlreichen Fehlern bei der Dehnung oder Doppelung sowie bei der Gro- und Kleinschreibung. I- sowie Umlaut-Punkte werden nicht selten weggelassen (Wahrnehmungsfehler). Nicht selten entsteht bei Kindern mit einer Legasthenie komorbid ein AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit oder ohne Hyperaktivitt). Sekundr dazu knnen sich emotionale und/oder Verhaltensstrungen entwickeln.

Schler mit einer Lese-Rechtschreibstrung brauchen unbedingt eine professionelle und wirksame Legasthenietherapie. Die Therapiedauer liegt meistens zwischen 1-2 Jahren.

LRS

LRS bedeutet Lese-Rechtschreib-Schwche und ist nicht angeboren, sondern wird von Auenfaktoren, wie Krankheit, Schul- und Lehrerwechsel, Scheidung der Eltern u.., beeinflusst und hervorgerufen. Sie ist vorbergehender Art und kann durch husliches ben sowie Nachhilfe- oder Frderunterricht behoben werden.

Dr. Nina Hellwig

Erlangen, 28.11.2013

Ergebnisse der Umfrage zu Erfolgen der Legasthenietherapie

Seit der Eröffnung der ersten Legatrain®-Praxis im Jahr 2000 wurden schon ca. 700 von Legasthenie und Dyskalkulie betroffene Kinder und Jugendliche erfolgreich behandelt. Anfang 2013 haben wir in Zusamenarbeit mit der Uni Bamberg 150 Fragebögen an ehemalige Klienten und deren Eltern verschickt. Die Auswertung dieser Evaluation erfolgte im Rahmen einer Abschlussarbeit am Lehrstuhl für allgemeine Psychologie unter der Leitung von Prof. Dr. J. Rüsseler. Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen an die nachhaltige Wirksamkeit der Legatrain-Methode bestätigt. Nachfolgend eine Zusammenfassung der Ergebnisse.

Aussagen der Eltern zum Thema Selbstbewusstsein:

Auf einer Skala von 1 bis 10 erreichten die Antworten der Eltern den Durchschnittswert von 8,23. Das bedeutet, dass über 80 % der Eltern den Eindruck haben, dass das Selbstbewusstsein ihrer Kinder gestiegen ist und sie nun besser mit ihrer Lese- und/oder Rechtschreibstörung umgehen können. Ferner gaben 84 % der Eltern an, dass das Selbstbewusstsein ihres Kindes seit dem Ende der Therapie sogar noch weiter gestiegen ist.

Bei 88% der Kinder konnte die Lesefähigkeit durch die Therapie bei Legatrain verbessert werden. 76% der Eltern gaben an, dass die Lesefähigkeit sich seit dem Ende der Therapie weiter verbessert hat. Die restlichen Kinder konnten ihr Leseniveau beibehalten, bei niemandem sind die erreichten Leistungen wieder zurückgegangen! Die Angaben in Bezug auf die Rechtschreibkompetenz sind ähnlich: 85% bzw. 65%.

Auch bei jungen Erwachsenen waren die Werte erfreulich: Der Bereich Selbstbewusstsein erscheint stabil, der Durchschnittswert der Antworten auf die Fragen „Insgesamt bin ich zufrieden mit mir“ und „Jetzt denke ich, dass ich die meisten Dinge genauso gut kann wie andere“ lag bei 8,65 bzw. 8,77 (auf einer Skala von 1 bis 10). Speziell auf die Lesefähigkeit bezogen, gaben 87 % an, damit zufrieden zu sein.

In Bezug auf die Rechtschreibung gaben 90 % der jungen Leute an, dass diese sich durch die Therapie bei Legatrain deutlich verbessert hat (nur eine Person gab an, dass es gar keine Verbesserung gab). Bei 93% der Befragten waren die Ergebnisse stabil (20 %) bzw. konnten dank der erlernten Strategien weiter verbessert werden (73 %).

Wie können Eltern legasthene und dyskalkule Kinder unterstützen?

Was unterstützt die legasthenen und dyskalkulen Kinder beim Bewältigen ihrer Schwierigkeiten?

  • Verständnis seitens der Erwachsenen für ihre Lese – Rechtschreib – oder Rechenprobleme
  • Respekt vor dem Kind und seinen Fähigkeiten
  • Positive Rückmeldung bei kleinsten Erfolgen – nicht die Fehler zählen, sondern die Richtigschreibungen
  • Eine wertschätzende Haltung dem Kind gegenüber
  • Anerkennung, Bestätigung, Lob
  • Geduld und Zuwendung
  • Motivation und Hilfestellungen

Was hilft beim Überwinden einer Legasthenie oder Dyskalkulie

Was brauchen Kinder mit einer Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) oder Rechenstörung (Dyskalkulie) zum Überwinden der Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen?

  • Zum Erfolg führende Lernstrategien
  • Strategien zur Vermeidung der Fehler
  • Hinweise auf richtige Lösungen
  • Ein symptomorientiertes Therapiematerial
  • Eine vorbereitete Umgebung
  • Klarheit und Struktur bei den Aufgabenstellungen (sie dürfen durch Aufgaben und Fragen, die sie nicht verstehen, nicht verwirrt werden)
  • Ausreichend Zeit zum Einüben des Vorgezeigten