Aktuelles

Kurs: Rechtschreibtraining für erwachsene Legastheniker

Wir bieten in Erlangen ab dem Mittwoch, 3. Oktober 2012 einen Abendkurs für Erwachsene, die starke Probleme mit der Rechtschreibung haben (Legasthenie oder LRS). Der Kurs findet einmal wöchentlich um 18 Uhr statt und dauert 90 Minuten. Insgesamt gibt es 12 Termine, der Kurs endet am 19.12.2012.

Teilnehmerzahl: 5-8 Personen
Kursgebühr: 180€, zahlbar in 3 Monatsraten.
Für Studenten, Arbeitslose und Rentner gibt es einen Rabatt in Höhe von 30€.

Sie können sich per e-Mail oder persönlich in unserer Praxis für den Kurs anmelden.
Anmeldeschluss ist der 28.09.2012.
Ansprechpartner: Johannes Hellwig

Wovor haben legasthene Kinder Angst?

Legasthene Kinder entwickeln viele Ängste

  • Sie haben Angst, ihre Eltern zu enttäuschen
  • Sie haben Angst, dass sie wegen unzureichender Leistungen von den Eltern nicht geliebt werden
  • Sie haben Angst, sich vor den anderen zu blamieren
  • Sie haben Angst, vor der Klasse bloßgestellt zu werden
  • Sie haben Angst, dass sie von den Gleichaltrigen für dumm erklärt werden
  • Sie haben Angst, wegen ihres Handicaps aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden
  • Sie haben Angst vor Mobbing und Hänseleien
  • Sie haben Angst, dass zu Hause wegen der schlechten Note in Deutsch geschimpft wird
  • Sie haben Angst vor dem nächsten Diktat oder Leseprobe
  • Sie haben Angst, gänzlich in allen Fächern zu versagen
  • Sie haben Angst, das Klassenziel nicht zu erreichen

Sekundäre Symptomatik

Diese Ängste sind als sekundäre Symptomatik, die sich bei den Kindern parallel zu den Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten entwickelt, zu verstehen. Sie können sich nicht nur bei den legasthenen Kindern manifestieren, sondern weitere schwerwiegende psychische Störungen oder gar psychosomatische Krankheiten mit sich ziehen.

Die Aufgabe der Erwachsenen ist deshalb, Kinder, die Probleme beim Erlernen der Schriftsprache zeigen, rechtzeitig zu unterstützen und ihnen gegenüber viel Verständnis zu zeigen, den betroffenen Kindern Halt und Schutz zu geben und eine Hilfe beim Bewältigen ihrer Störung zu leisten.

Einen ausführlichen Artikel zum Thema Ängste bei Kindern finden Sie auf der Seite von StarkauchohneMuckis.

Unterschied zwischen Legasthenie und okulärer Lesestörung

Frau Prof. Dr. Trauzettel-Klosinski hat bei einem Vortrag beim Landesverband Legasthenie Baden-Württemberg im Februar 2012 zu diesem Thema referiert.

Nicht jede Lese-Rechtschreibschwäche ist eine echte Legasthenie.
Manchmal liegt die Ursache in einer Sehstörung. Dann handelt es sich um eine okuläre Lesestörung. Als Ursachen kommen in Frage: Fehlsichtigkeiten (Kurz-, Weitsichtigkeit),
Akkommodationsstörungen, gestörtes beidäugiges Sehen oder sensorische Defizite). Die Behandlung der vom Auge verursachten Störung, oft durch eine Brille, kann dann die
Lesestörung beseitigen.
Anders ist es bei Erkrankungen der Augen, die als Zusatzdiagnosen bei der echten Legasthenie auftreten können: Fehlsichtigkeiten, Schielen, Farbsinnstörungen, usw. Sie treten dann parallel, aber nicht ursächlich auf, und hier kann dann die augenärztliche Therapie die Lesestörung nicht beseitigen.
Gelegentlich kann es zu psychogenen Sehstörungen aufgrund der Legasthenie kommen.
Eine augenärztliche Abklärung ist auf jeden Fall angezeigt, um die besten visuellen Voraussetzungen für das Erlernen von Lesen und Rechtschreiben zu schaffen.

Link: Ophtalmologische Aspekte

Das ABC-Lied als Hilfe beim Lernen des Alphabets [Video]

Solange Kinder nicht hüpfen können, brauchen wir ihnen keine Buchstaben und Zahlen beizubringen.(Inge Flehmig)

Legasthene Kinder leiden nicht nur unter starken Lerndefiziten, sie haben auch Probleme in mehreren Bereichen der Wahrnehmung. Durch das Trainieren der Sinne können sie ihre Lern-, Konzentrations- und Gehirnleistungen aktivieren und somit auch die gesamten Leistungen beim Lesen und Schreiben deutlich verbessern. Nicht wenig trägt dazu auch die Bewegung bei, die nach C. Hannaford (1997), das Tor zum Lernen öffnet.

[youtube_sc url=“MmPvmU2lYGM“ color=“white“ theme=“light“ autohide=“1″]

Die vorgestellte Übung führt zur Verbesserung der grobmotorischen Bewegungskoordination, des Gleichgewichtes, des Körperschema und der Raumorientierung. Sie hilft u.a. beim Schaffen der Basis für das Erlernen der grundlegenden Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

Das Video wurde aufgenommen und zur Verfügung gestellt von Andrea Heinrich, Legasthenietherapeutin.